Von Unternehmern und Unterlassern !

Zum Thema Kundenbindung, Kundenzufriedenheit, Kundengewinnung schickte mir ein Freund und Geschäftspartner vor ein paar Tagen eine interessante Geschichte, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Das Problem:

Eine Dame erzählte mir (also meinem Geschäftspartner – in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender eines Gewerbevereins), dass sie mit uns (dem Gewerbeverein) nichts zu tun haben will. Sie tat das so, dass ich nicht der einzige war, der es hörte. Auf meine Frage, warum das so sei, erzählte sie mir von ihrer Freundin. Die Freundin (92 Jahre alt) stürzte als sie im Winter über eine Treppe in einem Geschäft gehen wollte und brach sich dabei die Schulter. Der Unternehmer kümmerte sich und rief den Krankenwagen und macht dann die Türe hinter sich zu.

Die Dame verbrachte mehrere Wochen im Krankenhaus. Keiner kümmerte sich, keiner besuchte sie.  Sie wurde wieder entlassen und stand mit einem Berg Rechnungen da, weil der Unternehmer vergaß den Unfall seiner Versicherung zu melden. Als Entschuldigung für seine Vergesslichkeit sandte er der Dame zwei Stangen Mon Cherie (10 Stück).  Da die alte Dame auf Grund ihrer Verletzung der Versicherung einen schweren Schaden (???) verursachte, muss  sie nun 10 Euro monatlich mehr für die Krankenkasse bezahlen. Für eine 92jährige sind in diesem Fall auch 10,- Euro  viel Geld.

Die Idee meines Geschäftspartners:

„Tue Gutes und sprich darüber …“

Dieses Zitat des deutschen Politikers Walter Fisch beschreibt am besten die derzeitigen Bemühungen vieler Unternehmen, im Rahmen von „Corporate Social Responsibility“-Aktivitäten, kurz CSR, unternehmerische Sozialverantwortung zu übernehmen und diese auch in der Öffentlichkeit werbewirksam zu kommunizieren. Das auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales aufbauende Modell zeigt aber auch, dass CSR-Investitionen einen großen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung des Unternehmenserfolgs leisten.

Gemeinsam mit dem Unternehmer und der Presse überreicht man der Dame einen Geschenkkorb, Blumen und zwei Gutscheine über jeweils 50,- Euro. Anschließend ein Bericht mit Fotos (Unternehmer und Dame) in der öffentlichen Presse bei der Übergabe und Smaltalk. Ob man das als eine Entschuldigung oder eine Art der Wiedergutmachung sehen will, bleibt dem Einzelnen überlassen. In jedem Fall zeigt man ein Interesse an der Person. In der Öffentlichkeit zeigt der Gewerbeverein Interesse auch an der einzelnen Person, dem Kunden. Die Mitglieder des Vereins nehmen natürlichen Anteil und gehören zu denen, die sich auch um schwächere Mitglieder der Öffentlichkeit kümmern.

Die Ziele unserer Aktion wären natürlich u.a. ein Wettbewerbsvorteile, Vertrauen herzustellen, neue Mitglieder zu gewinnen und auf uns aufmerksam zu machen.

„Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil effizienter Marketing- und Werbestrategien“ (Charles Mallory)

Das Ergebnis:

Leider konnte sich die beschriebene Gewerbeverein nicht für diese Vorgehensweise entscheiden, da man sich „nicht zuständig für Probleme einzelner Mitglieder“ fühlte.

Schade eigentlich, dass ….

1. der Verein so wenig Interesse den Kunden und den Kunden seiner Mitglieder entgegen bringt

2. der Unternehmer selbst so wenig Interesse für seine Kundin hatte und er nicht mal seiner Meldepflicht für seine Versicherung nachgekommen ist

3. und: man eine solch öffentlichkeitswirksame Maßnahme nicht nutzen möchte.

2 Kommentare

Kommentare sind geschlossen.