Stellt Euch vor es ist Messe – und keiner geht hin !

Nun lese ich gerade mit großem Interesse den Artikel …

im Onlineportal von Master Franchise Germany sowie die

zum Artikel und zum Thema. Darin wird die Enttäuschung einiger Franchise-Unternehmen mit der Messe diskutiert.

Nunja!

Dass bei der Messe keiner der Aussteller Grund hatte, vor Begeisterung auf den Tischen zu tanzen, ist unumstritten. Die Gründe „tendenziell unternehmerfeindliches Klima in Deutschland“ und der „boomende Arbeitsmarkt“ wurden im Artikel von Master Franchise erwähnt. Hinzu kommt sicherlich die gesetzliche Neuregelung in der Gründerförderung. Kaum ein Gründer kann heute mit Sicherheit sagen kann, ob und in welcher Höhe er/sie mit einer staatlichen Unterstützung rechnen kann. Dies macht eine Gründung (für Gründer, die ohnehin mit knappen Budgets auskommen müssen) nicht mehr kalkulierbar. Die Gründung wird „unberechenbar“.

In den XING-Beiträgen wird einige Male auf die Franchise-Messe in Wien verwiesen. Doch diese beiden Messen miteinander zu vergleichen, wäre Äpfel mit Birnen verglichen:

Unterschiedliche Konzepte und Zielgruppen

Bei der Franchise-Messe in Wien handelt es sich, wie der Name sagt, um eine reine Franchise-Messe. Konzept und Ausstellung wurden vom Veranstalter (meines Wissens in enger Abstimmung mit dem österreichischen Franchise-Verband) sehr sorgfältig auf diese Zielgruppe abgestimmt.

Bei der START-Messe handelt es sich um eine klassische Gründermesse, bei der sich Gründer generell über Unternehmensgründung informieren. Mit Vortragsprogramm sowie eigens eingerichtete Bereiche, wie Gründercafé, Beraterlounge, Networking Area wurde sehr großen Wert auf die Kommunikation zwischen Gründern und Beratern/Ausstellern sowie Gründern untereinander gelegt. Einige Gründer, mit denen ich gesprochen habe, waren ausschließlich wegen der Vorträge angereist und nahmen die Ausstellung nur am Rande wahr.

Sehr gut besuchte Vorträge

Meine eigenen Workshops, die ich gemeinsam mit meinem Kollegen Stefan Frisch bestreitete, fanden in den sogenannten Randzeiten statt (jeweils morgens der erste und Abends der letzte Vortrag) – also zu naturgemäß besucherschwachen Zeiten. Die Vorträge waren dennoch gut bis sehr gut besucht. Wir hatten insgesamt schätzungsweise 250 Zuhörer. Mit der Bewerbung unserer Vorträge haben wir ca. 2 Monate vor der Veranstaltung begonnen und auf allen unseren Kanälen intensiv auf unsere Workshops hingewiesen. Dabei haben wir auch den Messeveranstalter immer wieder mit ins Boot genommen.

Gespräche mit Ausstellern und Besuchern

Neben meinen Vorträgen und Interviews hatte ich ausreichend Zeit, mich mit Ausstellern und Besuchern zu unterhalten. Dass sich die Aussteller mit Begeisterung zurückhielten, ist nachvollziehbar. Aber die meisten meiner Gesprächspartner äußerten eine gute Qualität der geführten Gespräche. Was natürlich dabei rauskommt, weiß man erst später, wie einer der Kommentatoren auch richtig erwähnte. Das gilt natürlich auch für meine eigenen Aktivitäten und die Kontakte, die ich geknüpft habe.

Was kann man nun für künftige Messen daraus lernen?

Diese Frage haben sich sicherlich schon viele Menschen vor mir gestellt. Dass Messen insgesamt rückläufig sind, ist bekannt und schon seit einigen Jahren zu beobachten. Einige Messen sind sogar komplett von der Bildfläche verschwunden. Meines Erachtens macht es wenig Sinn, an Stellschrauben zu drehen, den Standort zu wechseln, den Werbeetat aufzustocken etc. Genau wie im Consumer-Bereich die altbewährten Akquisewege ausgedient haben, und klassische Werbung nicht mehr wahrgenommen wird, sollte hier über komplett neue Konzepte nachgedacht werden.

Erinnert mich das doch wieder an meinen / unseren Vortrag auf der Messe ….

Eine Lösung oder ein Patentrezept? … habe ich leider auch nicht.
Aber ich bin gerne beim Brainstormen dabei
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