Das Internet und das Neuland. Mein Kommentar (laut nachgedacht) …

„Das Internet ist für uns alle Neuland“ 

Es war genau dieser Satz unserer Bundeskanzlerin anlässlich des Staatsbesuches des amerikanischen Präsidenten, der in der Netzgemeinde hängen blieb. … und der in Twitter unzählige Tweets (= Kurznachrichten) unter dem Hashtag #Neuland auslöste.

Internet? Neuland? Für uns alle? – Aha?

Zumindest diejenigen, die seit Jahren ihr Geld im WorldWideWeb verdienen, sich täglich in den Sozialen Netzwerken bewegen oder das Internet als hervorragendes Vertriebs- und Marketinginstrument oder zur Kundenpflege und Mundpropaganda schon lange für sich entdeckt haben, werden dieser Aussage so pauschal sicherlich nicht zustimmen.

Doch einige Beispiele aus meiner eigenen Praxis könnten die Aussage jedoch bestätigen:

  • 1. Beispiel (Stichwort „E-Mail“): In einer Untersuchung, die ich vor ca. zwei Jahren im Auftrag eines Fachmagazins durchführte, nahm ich mit fünf kleineren Betrieben per E-Mail Kontakt auf. Alle diese Betriebe hatten auf ihrer Webseite den Hinweis, man könne sich bei Fragen gerne per E-Mail oder Kontaktformular an sie wenden. Von diesen fünf Unternehmen hat sich ein einziges Unternehmen danach bei mir gemeldet. Ob die anderen meine Anfrage jemals gelesen haben oder ob Anfragen über dieses „fremde Medium“ einfach ignoriert werden, entzieht sich meiner Kenntnis.
  • 2. Beispiel (Stichwort „Webseite“): Eine Studie von Handwerkmeister und Social-Media-Pionier Werner Deck vom Juli 2012 bestätigt: 46 % der deutschen Handwerksbetriebe haben keine eigene Internet-Präsenz. Die genauen Ergebnisse: nachzulesen hier!
    Ein Artikel in der Computerwoche aus dem Jahr 2010 bestätigt: Jedes 5. Unternehmen in Deutschland hat keine eigene Webseite. Ob sich diese Zahl in den vergangenen drei Jahren wesentlich verändert hat?
  • 3. Beispiel (Stichwort „Innovation“): Einen Firmeninhaber, den ich persönlich ansprach, warum er im Internet nicht vertreten ist, antwortete mir: „Meine Kunden finden mich auch ohne Internet“. „Doch was ist mit all denen, die Sie genau aus diesem Grund nicht finden und deshalb niemals Ihr Kunde werden, und die Sie daher niemals im Leben kennen lernen?“, war meine Gegenfrage. Die Reaktion: Achselzucken.
  • 4. Beispiel (Stichwort „Social-Media / Weiterbildung“): Im November 2012 boten wir im Rahmen eines öffentlichen Bildungsträgers eine Abendveranstaltung an, in der wir mit einem kleinen Team von Experten und Praktikern die Möglichkeiten und den Nutzen des Internets und der verschiedenen Social Media-Kanäle vorstellen und diskutieren wollten. Zielgruppe waren Kleinbetriebe, Mittelständler und Handwerksbetriebe aus der Region. Die Kosten für die Veranstaltung waren überschaubar. Doch es haben sich genau zwei Unternehmen angemeldet.
    Nicht etwa, weil wir nicht genug Werbung gemacht hätten – oder weil eh schon alle über das Thema Bescheid wussten. – Nein! Weil viele deutsche Unternehmen das Bewusstsein für die ungeahnten Möglichkeiten, die uns das Internet und die Sozialen Möglichkeiten bieten, noch gar nicht wahrgenommen – geschweige denn für sich erkannt – haben.
  • 5. Beispiel (Stichwort „ständiges Dazulernen“): Eine Frage von einem Bekannten an mich, ob ich schon in dem neuen Netzwerk „XYZ“ aktiv wäre? Ähhmmm. Von diesem Netz hatte ich noch nie etwas gehört. Wir lernen täglich dazu. :-)

Somit nehme ich aus den Worten unserer Kanzlerin den Appell an viele Unternehmen, sich mit dem Thema „Internet“ auseinanderzusetzen, die Möglichkeiten zu nutzen, die uns dieses Medium bietet, und die Bereitschaft mitzubringen, sich täglich neu mit den neuen Herausforderungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen.

Auf einen Zug aufzuspringen, der an Fahrt aufnimmt, ist sicherlich einfacher, als wenn dieser seine Höchstgeschwindigkeit bereits erreicht hat. f80f35ea50cd4882a8c5d85036641924 Das Internet und das Neuland. Mein Kommentar (laut nachgedacht) ...

In diesem Sinne Ihnen / Euch allen ein erfolgreiches Gelingen.

2 Kommentare

  1. Lieber Herr Baumann,

    schöner, besser und präziser, kann man es nicht auf den Punkt bringen. Aber das lesen ja eh nur wieder die Internetler oder? ;-)

    Mit farbenfrohen und :-) Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
    Werner Deck

    1. Danke für die nette Bestätigung. :-)

      Ja, sehr oft lesen es nur die „Internetler“. Aber hin und wieder schappt auch mal eine Information hinüber – in die „klassische“ Welt. :-)

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