Unternehmer, selbständig oder lieber angestellt: Muss man zum Unternehmer geboren sein?

Muss man zum Unternehmer geboren sein? Diese Frage stellt Martin Grünstäudl in seiner aktuellen Blogparade auf 1001erfolgsgeheimnisse.com.

Fragen dieser Art bringen mich immer zum Nachdenken. Wie war das eigentlich bei Dir? Warum hast Du Dich selbständig gemacht? Welche Beweggründe haben dazu geführt? Und würde ich diesen Schritt auch jedem anderen raten?

Lasst mich diese Frage bitte mit einer Metapher beantworten:

Um einen voll beladenen Karren zu einem Ziel zu bewegen, braucht man mehrere Leute, sagen wir mal eine „Mannschaft“ oder ein „Team“, in dem unterschiedliche Aufgaben zu erledigen sind:

  • Einer muss vorne ganz vorne an der Deichsel den Karren lenken, um ihn in die richtige Richtung zu bewegen,
  • einige weitere müssen kräftig ziehen oder schieben, um den Wagen fortzubewegen,
  • und wieder andere sitzen auf dem Karren, fahren nur mit, um dann am Ziel beim Abladen und Verteilen der Ladung zu helfen.

Genau so ist es auch im Unternehmen und beim Selbständigen. Zu welcher Gruppe zählst Du Dich? Bist Du bereit einen Karren zu ziehen und diesem eine Richtung zu geben? Gegebenenfalls auch zu entscheiden, die Richtung kurzfristig zu ändern oder umzukehren, falls es die Situation erfordert? Notfalls auch mal alleine zu ziehen, zu lenken und abzuladen, wenn sonst kein anderer da ist außer Dir? Bereit, Verantwortung zu übernehmen? Für alle, die sich auf Dich als Steuermann oder -frau verlassen? Oder gehörst Du eher zu denen, die zwar gerne dabei sind, aber lieber am Ziel beim Abladen helfen?

„Muss man zum Unternehmer geboren sein?“ Nun, „geboren sein“ vielleicht nicht. Aber es ist sicherlich ein Prozess, der sich im Laufe eines Berufslebens in die ein oder andere Richtung entwickelt. 

Immerhin besteht das Wort „Selbständig“ aus den Bestandteilen „selbst“ und „ständig“. Aber auch das ist vielen nicht neu – es wird nur oft gerne vergessen.

Gerade bei jungen Unternehmern wirkt die Freiheit des Unternehmertums anziehend: Freie Zeiteinteilung, tun und lassen können, was man will, nicht die Launen des Chefs ertragen zu müssen etc. etc. All das klingt verlockend. Doch wer diese Freiheiten zu sehr für sich genießt und die Pflichten des Unternehmerseins vernachlässigt, bleibt bald auf der Strecke. Es bedarf einer gehörigen Portion Selbstmotivation, auch dann aktiv zu sein, wenn man mal vielleicht keine Lust hat. Oder zu arbeiten, wenn andere ihre Freizeit genießen, weil ein Kunde ein Angebot dringend braucht oder ein Auftrag unter Zeitdruck fertig gestellt werden muss. Genau wie bei dem Karren, der ans Ziel bewegt werden und abgeladen werden muss, auch wenn Du ganz alleine da stehst.

Dieser Beitrag ist ein Beitrag zur Blogparade auf 1001erfolgsgeheimnisse.com zum Thema „Muss man zum Unternehmer geboren sein. Ich denke, ich konnte mit meinen Ausführungen die gestellte Frage nicht beantworten. Aber ich hoffe, ich konnte etwas zum Nachdenken über das Thema anregen. :-)

//1001erfolgsgeheimnisse.com/2013/09/23/geboren-sein-zum-unternehmer-oder-nicht/

10 Kommentare

  1. Na ja, mit den richtigen Workshops und Ideen kann jeder meiner Meinung nach selbstständig werden. Man braucht eben nur das richtige Wissen dafür, um die Motivation für das „ständige“ zu haben. Als Selbstständiger sollte man am Zeitmanagement und der eigenen Rethorik feilen. Dafür gibt es immerhin Workshops. Das hab ich zwar zu spät gelernt, aber dennoch die Workshops besucht. Die TAW zum Beispiel bietet solche an.
    Außerdem sollte man sich mit Social Medias schon von Anfang an vertraut machen, da diese ein ständiger Begleiter werden und Schwung in die Selbstständigkeit bringen können.
    Seit es das Internet gibt, ist die Gruppe der potenziell Selbstständigen irgendwie viel größer geworden. Es geht leichter und das ganze Fachwissen ist frei und einfach zugänglich.

  2. Es ist an sich ein Sprung ins kalte Wasser sich selbstständig zu machen . Man muss Planen und auch noch Geld investieren . Aber ich glaube jeder der etwas Verstand und Mumm in den Knochen hat wird das schon meistern können ! Lieben Gruß
    Sabine

  3. Vielen Dank an alle Kommentatoren/innen, Heike Lorenz, Sabrina, Sebastian Marquardt, und sorry, dass ich erst heute antworten kann.

    „Welchen Erfolg feiert die Mannschaft am Ende?“ … ist in der Tat eine gute Frage.

    Die Antwort darauf möchte ich aber – bewusst – der Phantasie meiner Leser überlassen. :-)

    Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße
    Hubert Baumann

      1. Hallo und sorry,

        nein, das hat nichts mit dem Unternehmerhandbuch zu tun. Es war schlicht ein Flüchtigkeitsfehler. Wenn man etwas schnell erledigen will, passieren Fehler und man hat hinterher umso mehr Aufwand um den Fehler wieder „gerade zu bügeln“.

        Ich hoffe Sie akzeptieren meine Entschuldigung. :-)
        Hab es natürlich gleich im Originaltext geändert.

  4. Das Bild mit dem Karren ist echt vielsagend. Welchen Erfolg feiert denn die Mannschaft am Ende?

  5. Diese Frage habe ich mir auch schon unzählige Male gestellt. Ich habe mich vor eineinhalb Jahren dazu entschlossen selbstständig zu arbeiten, miete mich immer in ein Büro ein, versuche neue Arbeitsmodelle und natürlich ist das alles nicht immer einfach, aber momentan für mich, optimal. :)

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