Trotz dieses kleinen „Sperrvermerks“ in meinem XING-Profil erhalte ich derzeit täglich rund 5 neue Kontaktanfragen von bildfremden Menschen, die ich nicht kenne, und die mir in ihrer Kontaktanfrage auch nicht sagen wollen, warum sie gerne mit mir in Kontakt treten und mich kennenlernen wollen.
Früher, als ich noch selbst in diversen Kontaktgruppen aktiv war und in meinem Profil den Hinweis hatte „Ich suche: Geschäftskontakte“ konnte ich das nachvollziehen. Heute steht dort etwas anderes. Doch genützt hat das offenbar nichts. Die Kontaktanfragen sind dadurch nicht weniger geworden – eher sogar mehr. Besonders fällt mir auf, dass diese häufig von Menschen kommen, die noch sehr wenige Kontakte haben, die aber nach meiner Beobachtung in den Folgetagen rasch anwachsen.
Nach meiner Auffassung hat dies fast schon Spam-Charakter. Auf jeden Fall ist es unhöflich. Denn auch auf der Straße würde niemand einen bildfremden Menschen einfach so grundlos und ohne ein Wort zu sagen von der Seite anrempeln. Vielmehr würde er ihn ansprechen und fragen, ob er einen Moment Zeit und ob er vielleicht helfen kann.
Das Prinzip der Kontaktanfragen ist denkbar einfach: Man sucht sich eine erfolgversprechende Gruppe oder einen Kontakt, der selbst viele Kontakte hat und geht durch dessen Kontaktliste und tickert systematisch jeden an. Solange bis XING mit dem freundlichen Hinweis „Keine Kontaktanfragen mehr möglich“ oder „Limit erreicht“ oder so ähnlich reagiert.
Kontakte nützen nur dem, der welche hat. Aber welchen Nutzen haben Kontakte, die nur aus einer leeren Hülle bestehen?
Geht Qualität wirklich vor Quantität? Oder ist hier die Quantität entscheidend? Und welchen tatsächlichen Nutzen hat das?