Morgen in Berlin: Rund um die Freihandelsabkommen TTIP und CETA

Berlin steht morgen, Samstag 10.10., ganz im Zeichen der Freihandelsabkommen TTIP und CETA. Konkret: Es geht um eine Groß-Demonstration im Rahmen des Aktionsbündnisses „STOP TTIP“, dem mittlerweile über 250 Organisationen europaweit angehören, und das im Verlauf des vergangenen Jahres über 3,2 Millionen Unterschriften gegen die Freihandelsabkommen gesammelt hat. Waren es im Sommer in München rund 30.000 Teilnehmer, die sich am Rande der G7-Konferenz versammelten, können es dieses Mal deutlich mehr werden.

Worum geht es?

Grundsätzlich klingt ein freier Handel zwischen den Kontinenten zunächst einmal sehr gut. Keine Zölle, keine Handelsbarrieren, jedes Unternehmen kann überall seine Waren und Dienstleistungen verkaufen. Ein großer globaler Wirtschaftsraum entsteht.

Doch am Rande dieses freien Handels gibt es ein paar Haken, die dieser Kurzfilm sehr schön erklärt.

Was hat das ganze Thema hier auf dieser Unternehmensseite zu suchen?

Während uns Politiker und Wirtschaftsverbände nach wie vor die Vorzüge der Abkommen anzupreisen versuchen, regt sich in der Bevölkerung immer mehr Widerstand. Doch nicht nur Privatpersonen, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen sehen in den Abkommen mehr Nachteile als Vorteile und eine massive Markt-Verlagerung zugunsten von Großkonzernen. Insbesondere der geplante Investorenschutz ISDS sowie die darin enthaltenen Möglichkeiten der Privaten Schiedsgerichte werden demokratie-feindlich gesehen.

Sind für große Mittelständler, die bereits umfangreichen internationalen Handel betreiben, durchaus Vorteile erkennbar, dürften bei vielen kleineren Unternehmen die Nachteile überwiegen. Denn welcher Handwerker möchte denn seine Dienstleistungen in der globalen Welt anbieten? Für welchen Bäckermeister macht es Sinn, seine Brötchen künftig auch nach Übersee zu liefern?

Im KMU-Umfeld sind beispielsweise die Initiativen http://kmu-gegen-ttip.de/ und http://www.kmu-gegen-ttip.at/ aktiv, die auf ihren Seiten und in den Statements einzelner UnternehmerInnen die Problematik darlegen. Es gibt also gute Gründe, sich auch als Unternehmer zu informieren und zu engagieren.

Was hat es mit den gesammelten Unterschriften auf sich?

Im Oktober 2014 wurde eine Selbstorganisierte europäische Bürgerinitiative ins Leben gerufen, nachdem die EU-Kommission eine offizielle Bürgerinitiative abgelehnt hatte. Die mittlerweile gesammelten über 3,2 Millionen Unterschriften wurden diese Woche in Brüssel symbolisch übergeben.

Zum Abschluss dieser 1-jährigen Sammelaktion findet morgen, 10.10., in Berlin eine Großdemo statt. Nun werde ich mich, gemeinsam mit einem Kollegen, morgen früh auf den Weg in Richtung Berlin begeben, um gemeinsam mit einigen zehntausend anderen gegen die von EU, USA und Kanada geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA Flagge zeigen.

Als selbständiger Unternehmer bewege ich mich übrigens weit außerhalb des üblichen Klischees, das man landläufig auf Demonstrationen zu finden glaubt. Und ich bin sicher viele andere Teilnehmer werden dies auch sein.

Und hier geht’s zur eigentlichen Aktionsseite: http://ttip-demo.de/home/

Meine Facebook-Seite wird natürlich über die einzelnen Etappen des Tages informieren. Also einfach dran bleiben und beobachten. Wer aus meinem Leserkreis sonst noch dabei ist –> einfach mal die Augen offen halten. Vielleicht entdeckt man sich ja irgendwo in der Menge. :-)

Nachtrag 17.10.2016: Einen sehr schöne inhaltliche Beschreibung zu CETA fand ich auch auf der Seite Ratgeber „Das Freihandelsabkommen CETA: Ein Vorspiel für TTIP?„.