Aus aktuellem Anlass: Vorsicht im Unternehmensumfeld – diese E-Mail-Adressen „gehören“ euch nicht.

Gerade bei Freiberuflern und kleineren Unternehmen begegnen mir immer wieder private E-Mail-Adresse (á la @web.de, @gmx.de, etc.), die fleißig für die Unternehmenskommunikation verwendet werden und auch auf Visitenkarten, Flyern und sonstiger Unternehmenskommunikation auftauchen – und auch fleißig und großzügig an alle möglichen Geschäftspartner verteilt wurden.

Der Vorteil dieser Adressen: Sie kosten in der Regel nichts. Aber damit hört es mit den Vorteilen auch schon auf.

Ein solches Vorgehen im unternehmerischen Umfeld ist nicht leichtsinnig. Nein es ist aus meiner Sicht fahrlässig bis grob fahrlässig.

Abgesehen davon, dass dies äußerst unprofessionell ist, schließen viele Anbieter die geschäftliche Nutzung solcher privaten Adressen in ihren AGBs sogar aus. Was würde passieren, wenn ein Anbieter mit dieser Klausel in seinen AGBs plötzlich ernst macht, wenn er bemerkt, dass dort nicht nur private Kommunikation betrieben wird und die Mail-Adresse sperrt oder löscht? Oder wenn der Anbieter den Dienst komplett einstellt? Die Mail-Adresse „gehört“ euch nicht und ihr habt keinerlei Handhabe etwas dagegen zu unternehmen. Wer dann zudem noch seine Adressdaten auf dem gleichen Server liegen hat, hat spätestens dann ein sehr ernstes Problem.

Besser ist, zu einem (möglichst seriösen) Provider zu gehen und dort eine Internet-Adresse www.deine-firma.de zu beantragen (falls diese nicht ohnehin schon besteht), und dort ein E-Mail-Paket sowie eine Adresse wie dein-name@deine-firma.de oder ähnliches freischalten zu lassen. Ein solches kleines Paket mit einer Domain und 10 E-Mail-Adressen kostet aus meiner Erfahrung max. 20 – 30 EUR im Jahr. Die Adressen kann euch niemand wegnehmen – und sie ziehen auch bei einem Providerwechsel auf den neuen Provider mit um.


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Ein Kommentar

  1. Mit diesem Beitrag sprichst Du mir aus der Seele, lieber Hubert.
    Ich erlebe es häufig genug, dass einige Unternehmer diese Emailadressen verwenden.
    Erschreckenderweise befinden sich darunter nicht nur Freiberufler oder kleine Unternehmen, sondern z. T. auch Rechtsanwälte.
    Neben dem Ausschluss der geschäftlichen Nutzung solcher Adressen kommt als weiteres Problem hinzu, dass einige Firmen den Empfang von Emails die über „WEB.DE“ „GOOGLE“ „GMX.DE“ etc. geschickt werden blocken, bzw. den Versand an solche Empfänger unterbinden.
    Da die kostenlosen Adressen gerne für den Versand von Spam etc. verwendet werden, ist dieses Vorgehen nur nachvollziehbar. Ich selber habe z. B. den Provider „web.de“ auf einem meiner Server wegen dem hohen Spamaufkommen der über deren Server kam, komplett gesperrt, sowohl Sende- als auch Empfangsseitig.
    Im Gegenzug lässt eine solche Vorgehensweise natürlich die explizite Freigabe einer „Domainzugehörigen“ Adresse zu.
    In der Regel ist bei den meisten Providern, bei denen man seine Firmendomain hostet, die Möglichkeit einer Emailadresse die auf die Domain aufsetzt inclusive. Sollte das nicht der Fall sein, dann sollte man sich nach einem „besseren“ Provider umsehen, da die Billigheimer meistens auch weitere Restriktionen vornehmen, die stellenweise gewisse Funktionen bei Webseiten nicht erlauben. Einer der großen (seriösen) gehört dazu, billige Hostingpakete anbieten, aber einfache Skripte nicht erlauben, oder das Emailprotokoll IMAP unterbinden.
    Ein weiteres Manko stellen aber auch einige Webdesigner dar. Diese bieten zwar das Erstellen einer Seite an und können diese auch auf den Server hochladen, wenn es aber dann um Emailkonten geht, stoßen diese recht schnell an ihre Grenzen.

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