Benötigt eine Industrie 4.0 auch ein Marketing 4.0?

Wie müssen wir uns in der Kundengewinnung, Kundenpflege und Öffentlichkeitsarbeit auf den „Industrie 4.0-Kunden“ vorbereiten? Gibt es zu einer „Industrie 4.0“ auch ein „Marketing 4.0“? Wie kann sich ein Unternehmen auf den „Industrie-4.0-Kunden“ richtig vorbereiten.

Mit diesen Fragen konfrontierte ich vor einigen Tagen mein Facebook-Netzwerk und bat um Rückmeldungen. Die Ideen sollen in den geplanten Expertenchat  im Rahmen der IT&Media-Fachmesse mit einfließen.

Die ersten Rückmeldungen: Zwei sehr unterschiedliche Meinungen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachtet – jedoch im Grunde beide mit dem gleichen Fazit: Nähe zum Kunden, bessere  Informationsversorgung und Individualisierung im Sinne des Kunden. Doch lesen Sie selbst:

Carmen K. Stern schreibt:

Marketing 4.0 ist für mich Bewusstseinswandel hin zu einer Business Kultur und Beziehungskultur, in der die Produkte dem Menschen, seinem Lebensnetz und damit dem Gemeinwohl dienen. Der Mensch steht im Vordergrund , nicht der Profit.

Marcus Bäckmann schreibt:

„Benötigt Industrie 4.0 auch ein Marketing 4.0?

Will man diese Frage beantworten, so muss man zunächst ein paar Grundlagen erörtern.

Was ist eigentlich Industrie 4.0?

So klar der Begriff zunächst scheint, desto unklarer wird er oft im direkten Gespräch. Irgendwas mit Internet, Vernetzung, neue Technologien. Aber das ist das Mittel der Implementation. Was ist der eigentliche Zweck von Industrie 4.0?

Industrie 4.0 ist ein Hilfsmittel zur Eliminierung von Ineffizienzen – zur Erhöhung von Durchsätzen, zur Vermeidung von Verschwendung und Wartezeiten, der Reduktion von Ausschuss. Firmen fertigen geringere Losgrössen mit höherer Individualisierung. Zero-Inventory und Built-to-Order. Diese Begriffe sind keine Unbekannten, sondern die Lehren aus der LEAN-Fertigung.

Industrie 4.0 verwendet zur Erfüllung dieser Aufgabe die IT durch eine weiter verstärkte Kommunikation zwischen Mensch, Maschine, Mitwelt und Produkt – der letztere Teil ist der neueste, und wird technisch durch IoT (Internet of Things) abgedeckt.

Wenn ich diesen technischen Ansatz auf Marketing 4.0 übertrage, dann bedeutet das für mich:

  • individuelleres Marketing – schon vorher wissen was dieser eine Kunde will
  • eine Verschränkung von Kunde und Marketing, so wie ein Produkt beim IoT seine eigenen Informationen trägt und der Mitwelt mitteilt, weiss der Marketinganbieter ständig was seine Kunden gerade tun/wollen
  • beim Einsatz von Webseiten (primär B2C, aber im Grunde auch B2B) kann dies heissen, dass man Webseiten mit Chatbots verwendet, die 24/7 den Suchenden dorthin führen wo er nach Infos sucht, und eine künstliche Intelligenz bereitet für den Menschen im Marketing eine Art Briefung für diese Anfrage vor, welche Infos benötigt werden

Denn damit gelingt der Sprung hin zu Individualisierung, verringerter Durchlaufzeit und Vermeidung von Verschwendung im Sinne falscher Informationsplatzierung auch im Marketing 4.0.“

Herzlichen Dank an Carmen K. Stern und an Marcus Bäckmann / https://www.linkedin.com/in/marcusbaeckmann für Ihre Gedanken zum Thema Industrie 4.0 und Marketing 4.0 sowie ihre Zustimmung diese hier veröffentlichen zu dürfen.

Wie ist Eure Meinung zu Industrie 4.0 und Marketing 4.0? Ich freue mich über Euer Feedback unten im Kommentarfeld.