Beispiel Systemische Beratung: Stuhlwechsel

In der Systemischen Beratung gehen wir oft unkonventionelle Wege. Ein Beispiel, wie systemische Beratung funktionieren kann, ist die Übung „Stuhlwechsel“:

Im Gespräch mit einem Unternehmer, der als Klient zu mir kommt, kann nicht geklärt werden, warum der Anteil an unzufriedenen Kunden so überdurchschnittlich hoch ist.

Die Lösung finden wir durch eine systemische Methode, bei der ich den Klienten bitte, sich im Raum auf einen anderen Stuhl auf die andere Seite des Tisches zu setzen. Dieser Stuhl ist der „Stuhl des Kunden“. Ich selbst nehme dann auf dem ursprünglichen Stuhl meines Gesprächspartners Platz.

Ich bitte ihn nun, mir aus Kundensicht zu beschreiben, was ihm an seinem Unternehmen gefällt oder mißfällt.

Allein dieser Platzwechsel bewirkt, dass der Unternehmer einen anderen Blickwinkel wählt und die Angelegenheit aus Kundensicht betrachten kann. Aus dieser Erkenntnis heraus können Veränderungen angestrebt und Lösungen entwickelt werden.

systemisch-berater Beispiel Systemische Beratung: Stuhlwechsel

Bei dieser Art der Betrachtungsweise ist der Berater hauptsächlich Beobachter und greift nur ein, um Anregungen zu geben und erfolgte Aktionen oder Entscheidungen zu hinterfragen. Der Klient muss nichts weiter tun, als sich auf die Angebote und Anregungen einzulassen. Er wahrscheinlich überrascht sein, welche unerwarteten Lösungen für sein Anliegen möglich sind. Häufig verbunden mit der Frage: „Warum bin ich da nicht schon früher drauf gekommen?“

Sie sind noch skeptisch? Ich möchte Sie einladen, sich auf den Versuch einfach einzulassen. Es kann Ihnen nichts passieren.

Weitere Beispiele aus meiner Praxis und über die Dynamiken der systemischen Beratung finden Sie auch in meinen Fachbeiträgen „Von Barbesuchen, Zufällen, …..“ und „Die Tischseite wechseln ….„.

 

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