Alle bisher veröffentlichten Tipps gibt es übrigens in der Übersicht unter http://advent.fit4-business.com
Beitrag heute von Hubert Baumann
Es gibt eine Vielzahl von Netzwerken, in den wir uns tagtäglich, bewusst oder unbewusst, bewegen. Denken wir nur an unseren Arbeitsplatz oder an den Sportverein, in dem wir aktiv sind. Die Leute, mit denen wir zusammenarbeiten (in der Abteilung, der Hierarchie, als dem formalen Netzwerk), sind meist andere, als die, mit denen wir z. B. die Mittagspause oder die Kaffeepause zwischendurch verbringen (sog. informale Netzwerke).
In der Praxis sind solche informalen Netzwerke oft mächtiger als die formalen, weil sie hierarchieübergreifend funktionieren und dort frei von Hierarchieebene kommuniziert wird. Mit einem schnellen Tipp oder eine Empfehlung, verbunden mit einem lieben Gruß, öffnen sich doch manchmal Türen, an die man auf dem formalen Weg nie herangekommen wäre.
Darüber hinaus unterscheiden wir heute zwischen realen Netzwerken und virtuellen Netzwerken. Im Geschäftsleben sind reale Netzwerke oft im Zusammenhang mit Gewerbevereinen, Wirtschaftsverbänden, Industrie- und Handelskammer, Wirtschaftskammer, Unternehmerstammtisch und ähnlichem zu finden.Virtuelle Netzwerk im Geschäftsumfeld findet man oft in XING, z. B. über eine übliche Vernetzung oder in den verschiedenen Gruppen, zwischenzeitlich aber auch vermehrt in Facebook und auf anderen Plattformen. Sehr oft verschwimmt dort auch der geschäftliche und private Bereich.
Mein Tipp heute: Bauen Sie Ihre Netzwerke zielgerichtet auf und pflegen Sie sie !
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie alle Netzwerke auf, die Ihnen beruflich oder privat nützlich sein könnten. Querdenken ist hier durchaus erwünscht. Denken Sie dabei sowohl an formale wie informale, an virtuelle und reale Netzwerke. Bewerten Sie anschließend diese Netzwerke nach der für Sie individuellen Wichtigkeit. Wo finde ich meine Zielgruppe? Aber auch: in welchem Netzwerk könnte ich mich persönlich wohl fühlen?
Erkundigen Sie sich dann nach dem nächsten Netzwerktreffen, Infoveranstaltung oder Clubabend.
Und jetzt kommt der eigentlich wichtige Teil: Gehen Sie mit ihrem neuen Umfeld so behutsam wie möglich um. Ob real oder virtuell: Die erste Zeit sollte in ersten Linie dem Zuhören und Zuschauen gelten. So bekommen Sie ein Gefühl für die Menschen. Was sie tun, was sie machen, wie sie miteinander umgehen und wie sie miteinander kommunizieren. Wer in eine neue Gruppe hinzukommt und dort gleich aufpoltert wie ein Bauchladenverkäufer, der ist unter Umständen schneller im Abseits als er drinnen war.
Ein Geschäftspartner berichtete mir kürzlich von einem Stammtisch, bei dem er sich mit anderen Geschäftsleuten und Managern in lockerer Runde vortrefflich verstanden hat. Es wurde gelacht, gescherzt und getrunken, und es wurden Visitenkarten ausgetauscht. Als er ihnen ein paar Tage später seine Firmeninformationen zur Information zuschickte, bekam er jedoch teilweise für ihn sehr unverständliche Rückmeldungen.
Auch sollte man sich von dem Gedanken trennen, einem Netzwerk beizutreten, und danach unmittelbar Erfolge in Form von Aufträgen zu erhalten. In der Regel muss man erst sehr viel Zeit und Wissen in das Netzwerk investieren, bevor sich der Erfolg einstellt. Der Erfolg kommt dann auch meist von alleine, und meist dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Wer hier Druck macht oder sich selbst unter Druck setzt, verliert !
Wenn Sie schon ein bestehendes Netzwerk haben, und Informationen gerne großflächig verbreiten möchte (ich spreche hier bewusst von „Informationen“, nicht von offensichtlicher „Werbung“), sprechen Sie doch einmal Ihre Kontakte an, ob sie ihnen bei der Verteilung oder mit einer Empfehlung helfen. Sie werden erstaunt sein, wie viele Unterstützer Sie finden werden.
Fazit: Auch Netzwerken will und muss gelernt sein.
Alles klar? Noch immer keine Idee? Gerne kann ich Sie bei Ihren ersten Schritten unterstützen.
Viele Grüße und auf ein erfolgreiches Netzwerken in 2012
Hubert Baumann
Vertriebskonzepte, Business Development, Außenauftritt
Entscheidend ist wohl auch, in welchem Kontext sich Kontakte ergeben und welche Erwartungen daraus beim Gegenüber resultieren können. Wenn man sich aus einem eher privaten Umfeld z.B. beim Sport oder Hobby bekannt ist und man bisher in gemütlicher Runde eine gute Zeit hatte, verunsichert es die anderen recht schnell, wenn jemand plötzlich geschäftliche Dinge anspricht (siehe Beispiel im Beitrag). Das ganze korrumpiert dann irgendwie das bisher private Vergnügen. Hingegen bei Netzwerk- und Branchen-Veranstaltungen, die vornehmlich auf die Anbahnung von Geschäftsgelegenheiten ausgerichtet sind, wird es eher als Bonus empfunden, wenn man sich zudem auch noch sympathisch ist. In dieser Situation erscheint eine direkte Ansprache von Geschäftsgelegenheiten wohl eher unproblematisch, selbst wenn sie relativ kurz nach dem Kennenlernen erfolgt.
„Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig drauf schaut, dass man’s hat, wenn man’s braucht.“ Dieser Slogan mit Augenzwinkern stammt ursprünglich aus einer Werbekampagne der österreichischen Raiffeisenbanken in den 80er-Jahren.
Ersetzt man das Wort „Geld“ mit dem Wort „Netzwerke“ zeigt sich, dass gut funktionierende Netzwerke langfristig aufgebaut werden müssen. Oft erkennen Menschen erst in der „Not“, dass tragfähige Netzwerke notwendig wären, um den Geschäftserfolg abzusichern. Dann ist es aber meist zu spät, Schnellschüsse funktionieren beim Netzwerken nicht.
Also:
„Netzwerke machen glücklich, wenn man rechtzeitig drauf schaut, dass man sie hat, wenn sie braucht.“