Anfang Januar 2013 ging es wie ein Schreckgespenst durch die Social Media-Welt. Was viele schon lange ahnten, wurde Wirklichkeit:
- Die erste Abmahnung wegen geteilter Bilder in Facebook.
Das Problem: Mit dem „Erwerb“ eines Bildes erwerbe ich als Webseitenbetreiber das Recht, das Bild für meine Zwecke und unter Einhaltung bestimmter Regeln nutzen zu dürfen. Ein anderer, der meinen Beitrag über soziale Medien weiterverbreitet und das Bild als Vorschaubild nutzt, müsste in diesem Moment ebenfalls eine Nutzungsvereinbarung mit dem Urheber abschließen.
Ausführlich beschrieben wird die Problematik in diesem Beitrag von Rechtsanwalt Thomas Schwenke auf allfacebook.de.
In diesem Beitrag von e-recht24.de gibt es außerdem Tipps, wie man sich vor einer solchen Abmahnung schützen kann, sowie weitere Hinweise über die Nutzung von Bildern aus dem Internet.
Grundsätzlich halte ich es für absolut legitim für jeden Urheber eines Werkes (ob Fotograf, Künstler, Musiker oder Autor) sein Werk vor unberechtigter Nutzung zu schützen. Ich selbst hatte vor einiger Zeit eine Situation, über die ich in meinem Beitrag „König sticht Bube – und Urheberrecht sticht Copy&Paste“ berichtet hatte: Ein anderer hatte reihenweise Inhalte aus meinen Seiten ungefragt und ohne Quellenangabe in seinen Blog kopiert.
Insofern müssen wir uns wohl alle daran gewöhnen, dass das Internet keinen rechtsfreien Raum darstellt, sondern wir die örtlichen Gesetze sehr wohl beachten müssen – unabhängig davon, ob wir sie für sinnvoll, für zeitgemäß oder für unsinnig halten.
Nun ist es aber ein ureigenes Interesse jedes Betreibers einer Internetseite oder eines Blogs, dass seine Seiten so oft wie möglich von anderen gelesen und weitergeteilt werden. Jede Seite lebt von der Weiterempfehlung, also auch vom Teilen auf Facebook und sonstigen Medien. Ein Bild erhöht die Chance, dass der Artikel geklickt und gelesen wird. Peinlich wird es für den Seitenbetreiber, wenn einer seiner Kunden oder Fans wegen eines solchen Bildes kostenpflichtig abgemahnt wird, nur weil dieser ihm einen Gefallen tun wollte.
Was tun? Im Prinzip sollten die Bilderdienste darauf reagieren und ihre Nutzungsvereinbarungen entsprechend erweitern. Ich habe bei meinem Bilderdienst, von dem ich üblicherweise meine Bilder beziehe, vor etwa 10 Tagen diesbezüglich angefragt. Eine Antwort habe ich bis heute keine erhalten.
„Nun ja – keine Antwort ist auch eine Antwort“, dachte ich mir und entschied, die Bilder dieses Bilderdienstes von meiner Seite zu entfernen und in Zukunft verstärkt auf diese Problematik zu achten. Alternativ verwende ich eigene Bilder (auch wenn etwas mehr Arbeit und vielleicht nicht so professionell) oder eigene Zeichnungen und Skizzen.
An die Stelle der ursprünglichen Bilder rückt nun ein Bild mit dem Hinweis „Das Bild wurde entfernt.“ – mit einem entsprechenden Link zu diesem Beitrag. Jemand, der einen dieser Beiträge teilt, kann nun selbst entscheiden, ob er/sie den Platzhalter in der Vorschau anzeigen will oder ganz auf das Bild verzichtet. Zumindest besteht nun nicht mehr die Gefahr, dass ein geschütztes Bild in der Vorschau erscheint.
Eine 100%-ige Rechtssicherheit kann auch ich dadurch nicht geben, aber das Risiko wird dadurch deutlich minimiert. Schließlich sollen mich meine Kunden und Fans mit ruhigem Gewissen weiterempfehlen können – in jeder Beziehung.
Wie geht ihr mit dieser Situation um? Ich freue mich über euer Feedback unten im Kommentarfeld.
Wichtige Anmerkung: Dieser Artikel beschreibt den Sachverhalt allgemein und wie ich persönlich mit der Thematik umgehe. Er stellt keine Rechtsberatung im juristischen Sinne dar. Im Einzelfall kontaktieren Sie bitte den Rechtsanwalt Ihres Vertrauens.
Für eine Firma mag das ja funktionieren, aber für Privatpersonen? Ich habe auch einige Bilder, die ich zum Beispiel via Pinterest teile. Aber ich habe nicht die Zeit und Muße, um mich hinzusetzen, und diese mit irgendeiner Form von Copyright zu bearbeiten. Ich weiß auch nicht, das ist wie mit dem Umweltschutz…wenn die Amis und andere Große Nationen nicht mitziehen, was bringt das dann? Mal sehen, wohin das noch führt!
Eine Unmöglichkeit sondergleichen! Findige Geschäftsleute, fürwahr – Lücken aufzudecken und damit Umsatz zu generieren, ist in Deutschland auch ein Geschäft geworden – mit moralischen oder ethischen Fragen will ich hier gar nicht kommen. Lösungen müssen her und dein Vorschlag ist sehr gut. Auch wir werden genau so vorgehen und Schritt für Schritt die Bilder herausnehmen. Zweitens: wir werden keine Fremdbilder verwenden, d.h. wenn ein Bild zu sehen ist, haben wir die kompletten Bildrechte. Danke für diesen Artikel