Ist die Zeit der Blogger vorbei? Lohnt Bloggen überhaupt noch? Hat Bloggen in der Zeit von Facebook, Twitter und Co. noch einen Bestand?
Dies sind die Fragen, die Martin Grünstäudl in seiner Blogparade auf www.1001erfolgsgeheimnisse.com aufwirft. Er verweist dabei auf die vielen Blogs, die ins Leben gerufen werden und nach kurzer Zeit ein Schattendasein fristen.
Im Grunde ist es mit dem Bloggen wie mit so vielem im Leben: dem neuen Auto, dem Haustier, einem neuen Gesellschaftsspiel. Die anfängliche Begeisterung über die neue Errungenschaft geht bald in eine Routine über und wird zum „Normalzustand“.
Unterstützt wird dies durch die ausbleibenden Rückmeldungen und die Blog-Statistik, die die Vermutung bestätigen: „Naja, es schaut ja eh kaum einer rein“.
„Ist die Zeit der Blogger vorbei?“ – Meine Meinung: Definitiv nein!
„Hat Bloggen in der Zeit von Facebook, Twitter und Co. noch einen Bestand?“ – Definitiv ja, die Netze ergänzen sich sogar in idealer Form, wenn man die Eigenarten kennt und richtig nutzt.
Lassen Sie uns hierfür drei Jahre zurückblicken:
Mein erster Blogbeitrag stammt vom 15. Mai 2010. Das ist also der Tag, an dem mein Blog ins Leben gerufen wurde. Es ging bei diesem ersten Beitrag um das Thema „Synergien“. Danach kamen weitere Beiträge am 7. Juni, 12. Juni, 24. Juni, usw.
Die anfängliche Ressonanz war verhalten: Werden meine Beiträge überhaupt gelesen? Wenn ja, von wem? Interessiert sich irgendjemand auf dieser großen Welt für das, was ich da schreibe?
Nach ersten Rückmeldungen aus meinem Bekanntenkreis begann ich meine bisherige Zurückhaltung abzulegen. Ich begann damit, Werbung für meinen Blog und die Beiträge zu machen. Ich postete sie in meine Netzwerke. Zunächst in XING, später auch in Facebook und Twitter. Letztere habe ich ab dem Jahr 2010 erst sukzessive aufgebaut. Mit dieser neuen „Werbung“ für meinen Blog stiegen auch die Besucherzahlen. Und mit den Besucherzahlen auch die Kommentare, die ich zu meinen Beiträgen erhielt, und die Zahl derer, die meine Beiträge weiterempfahlen.
Die Aha-Erlebnisse kamen jedoch erst,
- als meine Blogbeiträge allmählich auch über Suchmaschinen an recht guten Positionen gefunden wurden,
- als ich plötzlich neue Abonnenten auf dem Blog und auf Facebook erhielt – keine Leute, die ich aktiv darauf angesprochen hatte oder schon kannte. Nein, Menschen, die mich gefunden hatten und aus freien Stücken meine Beiträge abonnierten.
- als ich auf einer Veranstaltung angesprochen wurde „Ach, Sie sind doch der Herr Baumann. Schön Sie auch persönlich kennen zu lernen.“
Aha. Offensichtlich werden meine Aktivitäten dort draußen weit mehr wahrgenommen, als ich es vermutete.
Mittlerweile umfasst mein Blog über 700 Beiträge.
Wer meine Beiträge liest? Ich weiss es nicht. Einige davon kenne ich. Einige lerne ich dann kennen, wenn sie mir einen Kommentar im Blog oder in Facebook oder Twitter hinterlassen oder den Beitrag weiterverbreiten. Oder wenn Sie mich über XING ankontakten oder im realen Leben ansprechen. Viele lesen wahrscheinlich nur still mit, ohne sich jemals zu erkennen zu geben.
Meine Webseite, die ich im Jahr 2010 (erst kurz vor dem Start meiner Bloggerei) auf ein professionelles CMS-Tool umgestellt hatte, habe ich im vergangenen Jahr komplett stillgelegt. Eine Entscheidung zugunsten meines Blogs, der damit komplett zur Informations- und Kommunikationsdrehscheibe meines Unternehmens geworden ist. Informationen, die im Blog veröffentlicht werden, werden über die Sozialen Medien, wie XING, Facebook, Twitter, LinkedIn und Google+ verteilt.
Warum erzähle ich das alles?
Niemand würde auf die Idee kommen, einen Baum zu pflanzen, diesen drei Monate lang zu gießen und zu pflegen, und danach die Pflege resigniert aufgeben, weil der Baum noch keine Früchte trägt. Es braucht einfach etwas Zeit. Auch ein Blog braucht Zeit bis er wahrgenommen wird – sowohl von den Suchmaschinen als auch von den Besuchern. Sind die Inhalte interessant, werden die Besucher wiederkommen. Sie werden zu Abonnenten, Fans oder Followern. Die Medien Facebook, Twitter und Co. ergänzen die Aktivitäten im Blog, indem sie die Aktivitäten aus dem Blog nach draußen verbreiten.
Die Frage, ob Blog, Facebook oder Twitter stellt sich für mich daher nicht. Es ist kein „entweder, oder“. Es ist ein „sowohl, als auch“. Kommunikationsmedien, die alle in sich Ihre Berechtigung haben und sich in hervorragender Weise gegenseitig ergänzen.
Ich hoffe, ich konnte die Fragestellung der Blogparade beantworten und mit meiner Story etwas zur Meinungsbildung beitragen.
Salü Hubert
Deine Meinung und aufgezeigte Erfahrung finde ich eindrücklich. Danke für diesen Beitrag.
Herzlichen Gruss
Renate Good
Hallo Hubert,
Ich sehe es genau wie du. Die Zeit der Blogger und Blogs ist noch lange nicht vorbei und wird so schnell auch nicht in die Knie gehen. Viele gesuchte Informationen findet man immer häufiger auf Blogs, die Themenbezogen und Themenorientiert Bloggen. Meiner Meinung nach eignet sich ein Blog genau dazu, um Inhalte bzw. Themen zu vertiefen und diese weiter zu erläutern.
Viel Erfolg und liebe Grüße,
Steven
Mitnichten…! Bloggen ist DAS Medium. Äußerst kommunikativ angelegt, interaktiv und flexibel – mehr als website-Container :-D … richtig ist aber auch: Kommunikation ist keine Einbahnstraße und Aktivität muss her ;-). Da hilft es schon einen „Blog-Plan“ zu erstellen, der auch regelmäßig an redaktionelle Beiträge erinnert ;-)
Hallo,
einen sehr interessanten Artikel hast du hier gepostet und deine Ansichten teile ich, indem Blogs und Social Networks sich wunderbar ergänzen. Und Blogs werden nie aussterben, das steht nun mal fest. Das Bloggen braucht eben viel Geduld und Fleiss, um es dauerhaft zu betreiben. Du bloggst bereits seit drei Jahren und bist trotzdem nach wie vor dabei und weiter so. Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Blog und auf zahlreiche Besucher :-).
Hallo!
Herzlichen Dank für die Teilnahme an der Parade und die Einblicke in Ihren Blog!
Liebe Grüße
Martin Grünstäudl