Heute Morgen erhielt ich folgende interessante Mail:
„Guten Morgen, wir haben Ihre Adresse im Internet gefunden und möchten Ihnen die Erstellung der russischen Version Ihrer Homepage und Ihre Präsentation in Russland anbieten. Dürfen wir Ihnen per E-Mail mehr Informationen über uns und unser Angebot sowie eine genaue Kostenkalkulation und Muster – ganz kostenfrei und unverbindlich – senden?“
Nun. Wenn der Absender meine Adresse im Internet nicht nur gefunden, sondern auch gelesen hätte, dann hätte er sehr schnell bemerkt, dass wir uns ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) focusieren, und hätte uns mit dieser unnötigen E-Mail verschont.
Allerdings denke ich, dass das Unternehmen dennoch bei einigen Unternehmen Erfolg haben wird. Wenn ich bei meinen Kundenprojekten am Anfang meiner Beratungstätigkeit die Frage stelle „In welchen Regionen möchten Sie denn aktiv werden“, dann höre ich sehr oft die Antwort „Am besten weltweit“.
Nun ja. Aber irgendwo muss man ja anfangen, bevor man die ganze Welt gleichzeitig erobert.
Genau so spannend und „glaubwürdig“ sind dann auch die Titel, die man auf den diversen Visitenkarten liest. Achten Sie einmal darauf, wenn Sie bei einem Kleinbetrieb einen „Global Sales Manager“ oder einen „Head of Marketing“, oder einen „Managing Director“ bei einer 1-Mann-Firma entdecken.
Ihnen einen schönen Tag und viel Erfolg bei Ihrem (authentischen) Unternehmensauftritt
Hubert Baumann
Business Development, Vertriebskonzepte, Außenauftritt
Ach Gott, wie oft predige ich meinen Kunden ein Zielgruppenanalyse. Das „Gießkannenprinzip“ hat so gut wie noch nie funktioniert und hat einen nicht nennenswerten Response….man könnte denen aber ein Angebot unterbreiten.-)
Eine Anfrage wie diese ist auch relativ schnell weggeklickt, falls Sie es über den SPAM Filter geschafft hat. Das Massenanschreiben genauso gut funktionieren kann wie das gezielte Anschreiben kann man(n) sich auch leicht selbst ausrechnen.
Die Frage die sich dabei stellt ist doch – welches Ziel wird mit z.B. der oben genannten Kampagne verfolgt – ich gewinne a) Kunden und b) erhöhe Sichtbarkeit der Firma. Bei einer gezielten Ansprache nutze ich andere Stufen um zum Ziel zu gelangen.
Die Frage nach Anglezismen ist eine Frage des Stils und des eigenen Selbstwertes. Manchmal werden diese Dinge wie z.B. bei Xing (GF, CEO) auch schon vorgegeben.
Bei der Suche im Internet kann ich jedenfalls noch nicht feststellen das jemand nach CEO statt nach Geschäftsführer sucht.
Gruss Klaus Schaumberger