Dieses Angebot schlägt dem Faß den Boden aus: Von Influencer-Marketing, Blogger-Relations und einem falsch verstandenen Geschäftsmodell

Immer mehr Unternehmen bauen mittlerweile auf die Tätigkeit von erfahrenen Bloggerinnen und Bloggern. Immer mehr Menschen bevorzugen Blogs für Ihre Meinungsbildung und ihre Kaufentscheidungen. Und ein authentischer Bericht eines Bloggers ist meist 1000 Mal mehr wert als jeder Hochglanzflyer, in dem sich ein Unternehmen in der Regel ohnehin nur von seiner besten Seite präsentiert.

Blogger testen Produkte, bereisen interessante Regionen und Orte oder berichten über Events und Veranstaltungen. Blogger betreiben auf diese Weise Empfehlungsmarketing für Unternehmen und Produkte. Die Intensionen der Blogger sind dabei sehr unterschiedlich. Während viele ihre Blog aus reinem Hobby und ohne den im Steuerdeutsch als „Gewinnerzielungsabsicht“ bezeichneten Hintergrund betreiben, gibt es immer mehr Bloggerinnen und Blogger, die mit ihrer Tätigkeit ganz oder teilweise ihren Lebensunterhalt verdienen.

Was liegt also für ein Unternehmen näher, als für die Bewerbung seiner Produkte und Dienstleistungen mit erfahrenen Bloggerinnen und Bloggern zusammen zu arbeiten. In der Fachsprache spricht man dabei von Blogger-Relations oder Influencer-Marketing. Doch wer dieses Geschäftsmodell nicht versteht, und nicht weiß, wie man richtig damit umgeht, rennt schnell an die Wand …. oder erntet einen Shitstorm, der sich gewaschen hat … denn auch hierfür sind Blogger bekannt. Sie sagen und schreiben frei raus, was sie denken, und das oftmals ohne auch nur ein einziges Blatt vor den Mund zu nehmen. Und das ist es auch, was sie im Ergebnis bei ihrer Zielgruppe und ihren Lesern glaubwürdig macht.

Diese Geschichte schlägt dem Faß im wahrsten Sinne des Wortes den Boden aus!

Die Geschichte ist natürlich wie immer frei erfunden. Sollte sich dennoch jemand angesprochen fühlen, darf er/sie gerne unten im Kommentarfeld einen Gegendarstellung hinterlassen.

Da sucht ein Unternehmen allen Ernstes über seine Facebook-Seite professionelle Bloggerinnen und Blogger für seine Produkte. Die Erwartungshaltung ist hoch: Denn es soll ein richtig guter Beitrag werden, professionell aufbereitet, mit eigenen Kreationen und Recherchearbeiten durch den Blogger, und mit Übertragung der Bild- und Textrechte an das Unternehmen, damit diese auch für Marketingzwecke des Unternehmens weiter genutzt werden können. Der Blogger soll sich im Vorfeld ausführlich bei dem Unternehmen bewerben: Mit seinen Erfahrungen und mit entsprechenden Referenzprojekten. ……Außerdem legt das Unternehmen großen Wert auf ein umfangreiches Netzwerk, über das der künftige Beitrag verteilt wird (also Instagram, Youtube, Facebook, Twitter etc.)

So weit so gut. Insgesamt also eine Dienstleistung, die – eingekauft über eine Marketingagentur – gut und gerne ein paar Tausend Euro kosten dürfte.

In der Bezahlung möchte man von dem „Profiblogger“ allerdings nichts mehr wissen. Als Gegenleistung darf der Blogger das Produkt behalten, heißt es im Text. Ein Produkt, das am freien Markt eingekauft, gerade mal runde 30,00 EUR Wert sein dürfte. Ein Produkt, das der Blogger für seine Testzwecke sowieso zwangsläufig benötigt, also eine absolute Grundvoraussetzung darstellt, um sich überhaupt einen Eindruck von dem Produkt machen zu können. Ein Produkt, das nach dem Test auch zum größten Teil nicht mehr existent ist, da es sich um einen Verbrauchsartikel handelt, also während des Test aufgebraucht wird. Eine Tatsache, die eine Weiternutzung, ein Weiterverkauf oder eine Rückgabe schlichtweg unmöglich macht. 

WOW ! So stelle ich mir einen echt lukrativen Auftrag vor. Da fällt es einem echt schwer zu glauben, wenn man liest, dass es Blogger geben soll, die mit dem Bloggen ihren Lebensunterhalt verdienen. Wie machen die das? Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, einen Teil des Produktes abzuzwacken und damit meine Miete und meinen Lebensunterhalt zu bezahlen. Vielleicht bleibt auch noch etwas übrig, um es für’s Alter zurückzulegen. Achja: Und den Rest stecke ich dann in ein Kuvert und schicke es dem Finanzamt. Denn ich hatte aus dem Deal ja immerhin einen geldwerten Vorteil, der versteuert werden muss.

Dabei unterstelle ich dem Unternehmen an dieser Stelle noch nicht einmal eine böse Absicht, sondern einfach nur Unkenntnis über diese (relativ neue) Methode des Online-Marketings. Wer eine professionelle Marketing-Dienstleistung sucht, muss auch eine professionelle Marketing-Dienstleistung bezahlen.


Werbung (in eigener Sache) – Bitte beachten Sie zum Thema Influencer Marketing und Blogger Relations auch mein aktuelles Interview in meinem Freizeit und Reiseblog


Mein Tipp:

Unternehmen sollten in ihrer eigenen Marketingplanung auf einen guten Marketing-Mix setzen, um damit möglichst viele Zielgruppen anzusprechen. Die Methode des Influencer-Marketings oder Blogger-Relations gewinnt in vielen Bereichen immer mehr an Bedeutung und sollte bei der Zusammenstellen des Marketing-Mix von Anfang an in die Planung mit eingeplant werden. Und vor allem auch ins Budget mit eingeplant werden !!!

Beim Aufbau Ihrer Marketingstrategie und dem Finden des richtigen zielgruppenorientierten Marketing-Mix bin ich Ihnen gerne behilflich. Sprechen Sie mich einfach an.