Eine Empfehlung ist nur dann eine gute Empfehlung, wenn der Empfehlungsnehmer mit dem Tipp zufrieden ist, und auch nach der Empfehlung weiterhin mein Freund bleibt.
Das Stichwort „Empfehlungsmarketing“ taucht in letzter Zeit immer häufiger als neue Marketingmethode auf. Dabei ist diese Methode gar nicht sooo neu. Mundpropaganda gibt und gab es schon immer. Neu ist, dass man durch das Web 2.0 und die sozialen Netzwerke eine Empfehlung wesentlich schneller und effizienter verbreiten kann, als dies mit den klassischen Methoden möglich ist.
Empfehlen kann ich ein Unternehmen oder ein Produkt dann, wenn ich es kenne und gute Erfahrungen mit dem Unternehmen oder dem Produkt gesammelt habe.
- Ein Buch, das ich selbst gelesen habe, und das mir weitergeholfen hat, kann ich empfehlen.
- Einen Telefonprovider, mit dem ich zufrieden bin, kann ich empfehlen.
- Eine Software, mit der ich selbst arbeite und die mir gute Dienste leistet, kann ich empfehlen.
- genauso wie ein Auto, das mich jahrelang ohne Störungen und Pannen begleitet hat.
Im Vordergrund der Empfehlung steht also immer die eigene Zufriedenheit und nicht der monetäre Aspekt (z. B. in Form einer Provision bei einer erfolgreichen „Empfehlung“).
Aber genau hier beginnt die Sache komplex zu werden. „Empfehlungsmarketing“ scheint also nicht so ganz einfach zu sein. Man braucht dazu nämlich erst einmal einen zufriedenen Kunden.
Auch auf meinen Seiten und in meinen Nachrichten tauchen immer wieder Empfehlungen in unterschiedlichen Formen und Varianten auf. Ein interessanter Artikel, ein Unternehmen, ein interessantes Buch, das ich selbst gelesen habe usw.
Kürzlich fragte mich ein Kontakt „Ist das nur Werbung, was Du da schreibst, oder ist das wirklich gut?“
Meine Antwort: „Ich setze das Produkt seit längerer Zeit selbst ein und ich bin zufrieden damit. That’s it.“
Mein Tipp: Arbeiten Sie an der Zufriedenheit Ihrer bestehenden Kunden, an einem Kundenbindungskonzept, an einem Kundenbetreuungskonzept und Ihrem Service. Die Empfehlung entsteht dann in der Regel von alleine, und ohne, dass Sie jemanden aktiv darum bitten müssen.
Nutzen Sie die die im Geschäft ruhigeren Zeiten, um über Ihr Kundenbindungs- und Kundenzufriedenheitskonzept nachzudenken. Wenn ich Sie dabei unterstützen kann, sprechen Sie mich bitte einfach an.
Hallo Herr Oliver Tausend,
vielen Dank für den konstruktiven Beitrag zu meinem Artikel.
Sie haben natürlich Recht. Natürlich kann ich für meine Empfehlung keine Gewähr übernehmen, dass das Produkt oder die Dienstleistung meinem Freund auch gefällt. Ich kann nur meine eigene Zufriedenheit kundtun. Ungeachtet dessen, dass mein Gegenüber vielleicht andere Anforderungen, andere Wünsche oder einen anderen Geschmack hat.
Für eine Empfehlung, die ich mit ruhigen Gewissen aussprechen kann, auch in irgendeiner Form „entlohnt“ zu werden, finde ich persönlich nicht „unedel“. Der Gegensatz wäre eine „Empfehlung“, die ich ausspreche „nur wegen des Geldes“.
Ich freue mich auf weitere spannende Diskussionsbeiträge zu dem Thema.
Viele Grüße
Hubert Baumann
Hallo Herr Baumann,
das ist ein interessanter Artikel, vielen Dank fürs Teilen Ihrer Erfahrungen. Ich stimme zu, dass die Zufriedenheit mit dem Produkt oder der Dienstleistung im Vordergrund stehen sollte. Wenn dem so ist, dann ist es auch OK, dafür entlohnt. Anders herum ausgedrückt: Es nicht edler, nicht dafür entlohnt zu werden.
Mit der Erfordernis, dass mein Freund auch nach der Empfehlung weiterhin mein Freund bleibt, hadere ich jedoch ein bisschen. Ist diese Angst, dass die Empfehlung „nach hinten“ losgehen könnte, nicht gerade der Grund dafür, dass viele Empfehlungen auch von zufriedenen oder gar begeisterten Kunden nicht ausgesprochen werden ?
Ich habe das für mich klar geregelt: Ich übernehme keinerlei Verantwortung dafür, ob meinem Freund das Produkt, die Dienstleistung, das Buch, das Restaurant, der Film usw. auch gefällt.
Wir können und dürfen diese Verantwortung nicht übernehmen.
Beste Grüsse
Oliver