Content Management Systeme (CMS) nennt man jene Programme, die heutzutage die Grundlage für moderne Webseiten bilden und die dem Anwender im Hintergrund das Pflegen der Seite erleichtern sollen. Musste man früher jede Funktion und jeden Farbwechsel in Schrift oder Hintergrund aufwändig programmieren lassen, nehmen diese CMS-Systeme dem Anwender dies heutzutage weitgehend ab und wandeln die im sogenannten Backend erstellten Texte und Grafiken in html-Code um, der dann über einen Browser (wie Firefox, Google Chrome etc.) gelesen werden kann.
Von alldem, was sich da im Hintergrund abspielt, merkt der Leser in der Regel nichts. Er bekommt durch Eingabe einer www-Adresse in seinem Browser nur das Ergebnis angezeigt. In welchem der zahlreichen CMS-Systeme die Seite erstellt und gepflegt wurde, ist für ihn unerheblich.
Deutlich wichtiger ist jedoch die richtige Auswahl eines CMS-Systems für den Ersteller der Seite. Doch die Auswahl ist groß, ebenso wie auch die Unterschiede in Einrichtung, Pflege und Bedienung.
Beginnen wir mit der einfachsten Möglichkeiten, eine eigene Webseite zu erstellen, den sogenannten Baukästen, die von Webprovidern wie 1&1 oder Strato in kleinem Umfang sogar kostenlos angeboten werden. Wer bei seiner Webpräsenz mit wenigen Detailseiten auskommt und auch sonst keine allzu hohen Ansprüche an eine individuelle Seitengestaltung und Funktionalitäten stellt, oder die Webseite nur als Visitenkarte benötigt, ist mit einem solchen Baukasten gut bedient und sehr schnell online.
Wer etwas anspruchsvoller ist, die Webseite zusammen mit seinem Unternehmen wachsen lassen möchte, und eventuell sogar die Integration eines Blogs in Erwägung zieht, sollte von Anfang an ein professionelles CMS-System einsetzen. Bei einem späteren Wechsel muss in der Regel die komplette Seite neu erstellt werden, was je nach Größe der Seite immer Aufwand bedeutet.
Ich persönlich habe aus den Jahren meiner Selbständigkeit mit 3 OpenSource-CMS Systemen gearbeitet: Konkret waren dies Joomla, Typo3 und WordPress.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Aus aktueller Sicht ist WordPress mein eindeutiger Favorit. Insbesondere wenn es um Unternehmen und Organisationen geht, bei denen nur wenige Administratoren das System pflegen und auf eine einfache Anwendbarkeit ohne großen Schulungsaufwand Wert gelegt wird. Einige Provider bieten mittlerweile auch die WordPress-Installation per Knopfdruck an. Dabei installiert sich das gesamte WordPress-System incl. der erforderlichen SQL-Datenbank mehr oder weniger automatisch. Wer es noch einfacher haben möchte, kann auf die bei WordPress.de gehostete und kostenlos verfügbare Version zurückgreifen. Lediglich die Erklärung der grundsätzlichen Struktur, wie beispielsweise die Bedeutung von Seiten, Beiträgen, Kategorien etc. bedürfen am Anfang einiger Hilfestellung. Ansonsten kann man aus meiner Sicht als versierter Word- und PC-Nutzer schnell mit der WordPress-Oberfläche umgehen.
Ebenso gute Erfahrung habe ich mit dem CMS-System Joomla, auf dessen Basis ich meine erste Webseite erstellt hatte und damals den 1&1-Baukasten ablöste. Ja, auch ich habe mit einem Baukasten angefangen. :-) Ich habe Joomla dann allerdings relativ bald wieder durch WordPress abgelöst, da ich zum damaligen Zeitpunkt bereits parallel meinen Blog auf WordPress laufen hatte und die Frage anstand, wieso zwei verschiedene Systeme zu pflegen und auch dem Leser das Springen zwischen diesen beiden System zuzumuten. Joomla lässt sich in Bereiche, Kategorien und Artikel untergliedern, über die auch eine Unternehmensstruktur und die Zuständigkeit abgebildet werden kann. Allerdings sollte sich der Anwender über diese Struktur gleich zu Anfang konkrete Gedanken machen. Belässt man es z. B. bei einem einzigen Bereich und einer einzigen Kategorie, so lässt sich auch eine relativ flache Struktur für ein kleines Unternehmen abbilden.
Dagegen ist Typo3 ist aus meiner Sicht für große Webseiten ausgelegt, die von vielen unterschiedlichen Redakteuren gepflegt werden. Selbst einzelne Seiten lassen sich in Bereiche untergliedern, sodass diese von mehreren Personen unabhängig voneinander bearbeitet werden. Auch die Ablage von Bildern und Dokumenten über eine Dateistruktur lässt es zu, Informationen in bestimmte Ordner zu legen, die damit durch andere besser gefunden werden. So lässt sich z. B. ein zentraler Bilderpool mit sprechenden Ordnerbezeichnungen abbilden.
Damit sind die Vorteile von Typo3 aus meiner Sicht aber auch schon erschöpft. Selbst das einfache Hochladen von Bildern, um sie in einen Text einzufügen, erwies sich als deutlich umständlich wie ich dies in den anderen CMS-Systemen kennengelernt hatte. Für große Unternehmen oder Verbände, bei denen parallel viele verschiedene Redakteure an unterschiedlichen Stellen der Seite arbeiten, und die sich bei der Pflege ihrer Daten nicht in die Quere kommen sollen, ist Typo3 sicherlich eine sinnvolle Lösung.
Für die typischen KMU-Unternehmen (also diejenigen, die üblicherweise hier bei mir im Blog mitlesen), aber auch für Vereine und Organisation mit nur einigen wenigen Verantwortlichen und Redakteuren, rate ich wie oben bereits beschrieben zu WordPress. In WordPress lassen sich über die Blogfunktionalität zudem Neuigkeiten cronologisch sehr gut einbinden, sodass die Seite immer aktuell wirkt und die Dynamik der Organisation sehr gut zur Geltung kommt.
Gemeinsam haben alle Lösungen, dass man sich vor Beginn seines Webseitenaufbaus über die Struktur des jeweiligen Systems informieren und überlegen sollte, wie die eigene Organisation und die Wünsche der Zielgruppe dort am Besten abgebildet werden können. Ob man sich diese grundlegenden Informationen über ein Fachbuch oder über die zahlreichen Informationen im Web (z. B. über die Google-Suche oder in Youtube) aneignet, oder einen fachkundigen Dritten zu Rate zieht, bleibt jedem selbst überlassen.
Möchten Sie tiefer einsteigen? Rufen Sie mich einfach an. Oder senden Sie mir eine E-Mail.